Von Weihnachten, Bommeln und Ticks
Ich habe viele Ticks – mal mehr, mal weniger lästige.
Exempel par excellence.
Ein unliebsames,für Außenstehende durchaus befremdlich wirkendes Zeremoniell begleitet jeden Tag aufs Neue meinen Gang vor die Haustür. Schuld daran: Die große Gefahr, dass meine harmlos anmutenden Geräte divers in meiner Abwesenheit ein Eigenleben entwickeln und zum Brandstifter mutieren. Meine blühende Phantasie kennt keine Grenzen. Ultrahoch erhitzte Bügel- oder Glätteeisen können in meiner Vorstellung ganze Waldbrände entfachen. Meine Lösung: Eine komplexe Choreographie aus Sicherheitsmaßnahmen. Bisherige Versuche der Selbsttherapie zwecklos.
Auf die Nuss – Hut tut gut.
Ein Tick ist jedoch zur liebsamen Leidenschaft mutiert: Der Hut-Tick. Generell in Gedanken neige ich zum schusseligen Vergessen: Schlüssel, Geldbeutel, sogar meinen Kopf. Doch das Accessoire auf meinem Haupt entwischt mir nie.
Hut-Mütze-Zierde-Zuflucht-Schutz. Alles, was den Kopf bedeckt, zieht mich magisch an. Mein derzeitiger Bestand umfasst 26 Hüte und 32 Mützen. Meine Wunschliste weit mehr.
Ein Bommel ist so viel mehr als ein Bommel.
Da die Funken der Vorweihnachtszeit nicht sprühen wollten, habe ich diese Woche aktiv nachgeholfen und mir eine Mütze, eine weihnachtliche Mütze, gekauft. Aus schwarzer Wolle mit überdimensionalen Bommel. Weihnachten auf dem Kopf – Weihnachten im Herzen.
Bommelmützenkauf, Weihnachtsmarkt, Bratapfelglühwein, Jazz-Festival und siehe da, der Vorweihnachtsblues mutiert zum Engelschor. Nicht nur das… Der Volksmund irrt: Bommelmützenträger haben mehr Spaß. Von wegen (un-)natürlich blond. Die Bommelmütze ist das Wasserstoffperoxid der Weihnachtszeit. Den empirischen Beweis erbrachte ich sogleich am Wochenende. Mit dem Bommel auf dem Kopf wurde der Freitag zu einem unvergesslichen Fest. In jeglicher Hinsicht.
Ein Hoch auf den LIMMAGINE, ein Hoch auf den jubilierenden Crämer & Co, ein Hoch auf den Bommel.